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Bootsbau und Industrie 4.0
Der Bootsbau ist heute noch sehr handwerklich geprägt. Einzelne digitale Technologien haben bereits Einzug gehalten - einen Kreuzlinienlaser oder einen Computer benutzen heute wohl fast alle Bootsbaubetriebe. Weitere Einzellösungen, wie die handgeführte CNC-Fräse oder das ein oder andere mit 3D-Drucktechhnik hergestellte Teil finden langsam Anklang, jedoch ist eine breite Akzeptanz noch nicht zu sehen. Anders sieht es auf der Seite der Yachtdesigner und Schiffbauingenieure aus. Dort wurde inzwischen in die Welt des Computerdesigns gewechselt. Boote und Schiffe werden heute vollständig in 3D-CAD designt und berechnet. Strömungsverhalten und Gewichte sowie Stabilitätsberechnungen erfolgen weitestgehend virtuell.
nautical object will eine Brücke zwischen diesen Welten schlagen und sozusagen als Dolmetscher zwischen der virtuellen und der realen Seite fungieren.
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Zeitraubende Schablonenherstellung
Um im Bootsbau eine Schablone für benötigte Bauteile anzufertigen, geht man in den meisten Betrieben immer noch sehr traditionell vor. Man schneidet einige schmale Streifen Holz zu und baut eine Art Spinnennetz aus kleinen und großen Zeigestöcken, die alle Ecken und Kanten einer Kontur erfassen. Die fertige Schablone wird dann vorsichtig zum Bearbeitungsplatz transportiert, auf das Material gelegt, Konturen übertragen, Linien ausgestrakt und angerissen. Nun kann das Teil zugeschnitten und schließlich zurück zum Einbauort transportiert werden.
Was für eine Menge an Fehlerquellen! Wie oft passt etwas nicht und es muss dann ein ums andere Mal nachgearbeitet werden…
Und wenn ein Mitarbeiter morgens mit dem Tacker und einem Bündel schmaler Leisten unter dem Arm im Boot verschwindet fragt spätestens zur Mittagspause jemand: „Wo ist eigentlich der Azubi?“
nautical object steht für einen zeitsparenden, effektiven Workflow. Denn unser Verfahren ist schneller, genauer und günstiger als bisher angewandte Methoden in der Branche.
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Messtechnik im Bootsbau
Bootsbauer kennen Messwerkzeuge wie Metermaß, Maßband, Messschieber und Winkelmesser. Laser-Abstandsmesser werden eher selten benutzt. Aber es gibt Spezialfirmen, wie die Hersteller von Teakdecks oder Planenmacher, welche zum Teil per 3D-Messtechnik mit Schnur und Taster arbeiten. Dabei wird eine Kiste mit einem Dreibein aufgestellt und ein Verfahren namens Messzeichnen genutzt. Jeder relevante Punkt (z.B. an einem Gestänge) muss kurz physisch angetastet werden und ein Programm macht daraus eine digitale Zeichnung – diese kann an einen Plotter gesendet werden und ruck-zuck ist die Plane zugeschnitten. Aber geht das womöglich auch berührungslos? Diese Frage war die Motivation für nautical object.
Ja es geht. Mittels modernster Scan-Technik kann nautical object die Konturen erfassen und in ein digitales Modell verwandeln, welches dann zur maschinellen CNC-Fertigung von Schablonen oder Bauteilen genutzt werden kann.